Konzert mit der großen Klais-Orgel
29.9.1985: Jubiläumsfahrt zum Altenberg Dom
29.9.1985: Jubiläumsfahrt zum Altenberg Dom
Aus Anlaß des 15-jährigen Bestehens des Hamaland-Kammerorchesters machten die Mitglieder mit ihren Angehörigen einen Ausflug in das Bergische Land. Bei herrlichem Wetter ging die Fahrt zunächst nach Schloß Burg. Im Omnibus gab der Vorsitzende Dr. Schmitz Informationen über die wechselvolle Geschichte dieser wehrhaften Anlage und ihre Besitzer. So vorbereitet konnte man die schöne Burg mit ihren Gemächern und die herrliche Landschaft betrachten.
Dann ging es weiter zum eigentlichen Ziel, dem „Bergischen Dom“ zu Altenberg. Dieses Gotteshaus wurde im 12. Jahrhundert von den Zisterziensern in reinstem gotischen Stil erbaut. Als es im 19. Jahrhundert durch Brand zerstört wurde, hat es König Wilhelm IV. von Preußen wieder aufbauen lassen mit der Maßgabe, es beiden christlichen Konfessionen zur Verfügung zu stellen.
Heute ist der Dom Eigentum des Landes Nordrhein-Westfalen. Im 2. Weltkrieg erlitt er arge Zerstörungen. Nach dem Wiederaufbau wurde mit Hilfe des Landes, der Firma Bayer-Leverkusen, des Dombauvereins und der beiden Pfarreien 1980 eine neue Orgel eingebaut. Diese Orgel mit ihren 82 Registern, ein Werk der berühmten Orgelbaufirma Joh. Klais in Bonn, wurde zu einem Meisterwerk, wie es nur wenige in Deutschland und in der Welt gibt.
Nach der Abendmesse war dann der Höhepunkt der Fahrt erreicht: Das Hamalandorchester spielte unter der Leitung von Othmar Brand die Ouvertüre zur Cäcilienode von Händel und dann mit dem bekannten Domorganisten Paul Wißkirchen das Orgelkonzert B-Dur von Händel.
Viele Gläubige blieben noch im Dom, um zuzuhören. Reichlicher Beifall belohnte das eindrucksvolle Spiel von Organist und Orchester. Aber dann kam noch ein Höhepunkt: Auf Bitte von Dr. Schmitz führte Domorganist Paul Wißkirchen den Anwesenden die Orgel vor mit einem [modernen Werk] über ein Thema von Händel.
Die Wirkung war nicht zu beschreiben! Man sperrte Mund, Augen und Ohren auf: So etwas hatte man noch nie gehört! Was war mehr zu bewundern, die meisterliche Virtuosität von Paul Wißkirchen oder die Klais-Orgel mit ihren unendlichen Möglichkeiten? Noch lange diskutierte man beim anschließenden Abendessen über dieses herrliche Erlebnis.
Paul Wißkirchen war von der Leistung des Orchesters beeindruckt und lud es ein, wiederzukommen und auch im Rahmen der sonntäglichen Domkonzerte mit eigenem Programm aufzutreten.
Das Hamaland-Kammerorchester besteht jetzt aus 29 Mitgliedern [aus den Kreisen Borken und Coesfeld]. Es ist also jetzt ein richtiges „Hamaland“-Orchester.
Beglückt fuhr man am späten Abend nach Hause, und lange wird das Erlebnis bei den Musikern nachwirken.
Albert Eising (1985)

Aus der Chronik in der Festschrift zum 25-jährigen Jubiläum.
Marlies Prost/AZ Probentag im Pictorius Berufskolleg (6.4.2019)