Othmar Brand
Musiker (Cello und Klavier) – Kritiker – Chor-Vorsitzender – Dirigent 1969-1988
Musiker (Cello und Klavier) – Kritiker – Chor-Vorsitzender – Dirigent 1969-1988
Die folgende Erinnerung an Othmar Brand wurde 1994 von unserem Musikfreund und Ehrenmitglied Albert Eising geschrieben:
Othmar Brandt wurde am 15. November 1933 in Schwerte/Ruhr geboren. Nach Absolvierung seiner Studien in den Fächern Deutsch und Musik an der Universität bzw. Staatlichen Hochschule für Musik in Köln war er zur Referendarausbildung in Hagen-Haspe und Bochum. Seit 1960 am Gymnasium Nepomucenum unterrichtete er in Coesfeld.
Über die Berufsarbeit hinaus war er schon bald in das öffentliche Leben eingebunden. Als zeitweiliger musikalischer Leiter des Städtischen Musikvereins und langjähriges Mitglied und Vorsitzender des Lamberti-Kirchenchores, gehörte er sozusagen schon bald zum Inventar des Coesfelder Musiklebens. Dabei dürfen auch seine sprachlich brillanten und sachlich fundierten Kritiken, die er seit 1960 über die Veranstaltungen des „Kleinen Konzertringes“ für die Allgemeine Zeitung schrieb, nicht vergessen werden.
Othmar Brand gehörte selber zu einer der Musiziergruppen, aus denen sich das „Collegium Musicum Coesfeld/Gescher“ und schließlich das „Hamaland-Kammerorchester“ gebildet hat. Er spielte dabei das Cello.
Vereinigen sich über die Kammermusik-Formationen hinaus eine größere Zahl Instrumentalisten zum gemeinsamen Musizieren, so geht das nicht ohne Dirigenten. Was lag näher als Othmar Brand diese Aufgabe zu übertragen.
Als erfahrener Schulmusiker in den verschiedensten Bereichen der Musik solide ausgebildet, war er schnell excellenter Klavierspieler, Literaturkenner und Theoretiker, als auch gelernter Chor- und Orchesterleiter.
So machte er sich daran, die Liebhaber, welche die unterschiedlichsten musikalischen und technischen Voraussetzungen mitbrachten, mit Geduld aber auch zielstrebiger Energie zu einem Klangkörper zu formen, der sich mit vielen gelungenen Aufführungen zur eigenen Freude und zur Anerkennung durch das Publikum ausweisen konnte. Stellvertretend sei hier nur die selten gehörte „Cäcilienode“ von G.F. Händel erwähnt. Dazu gehörten auch zahlreiche Aufgaben, die das Hamaland-Kammerorchester bei Kirchenkonzerten, bei Festakten und Feierstunden erfüllte.
Wir waren alle bestürzt, als wir von seinem plötzlichen Tod am 10. Januar 1986 erfuhren. Ich kann heute noch meine tiefe Betroffenheit nachvollziehen, als mich die Nachricht erreichte; hatten wir uns doch am Vorabend nach einem unserer wöchentlichen Übungsabende für Cello und Klavier noch mit neuen Plänen für die nächste Zeit voneinander verabschiedet.
Albert Eising
(aus der Festschrift zum 25-jährigen Bestehen des Orchesters 1994)

Othmar Brand (1933-1986) – Dirigent 1969-1986
Hamaland
Hamaland Orchester-Geschichte (Kap. 1)